Gedenken zum 19. Februar 2020Unsere Vielfalt ist unsere Stärke
Hanau – Am 19. Februar 2020 haben die Kaufmännischen Schulen Hanau (KSH) erneut ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz gesetzt. Am Hoffnungsbaum der KSH versammelte sich die Schulgemeinde, um in einem muslimischen und christlichen Gebet an die Opfer des Anschlags vom 19. Februar 2020 zu gedenken.
Der Hoffnungsbaum der KSH erinnert an die neun getöteten Menschen in Hanau. Bei dem Gedenken nannten die Schülerinnen und Schüler, in der Tradition von #saytheirnames, die Namen der Getöteten: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hasehemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtovic, Vili Viorel Paun, Fatih Saracoglu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov.
„Angesichts der Zunahme von antidemokratischen Kräften und einer Rhetorik des Hasses, ist es wichtig wachsam zu bleiben, damit sich dieser Hass nicht in unseren Alltag und in unseren Herzen einnistet“, betonte die Schulleiterin Garnet Becker. Die KSH sind ein Ort, an dem Vielfalt geschätzt und geachtet wird und an dem die Stärke in dieser Vielfalt liegt.
Der Imam Bozkurt wies in seiner Ansprache darauf hin, dass sich niemand seine Eltern selbst aussuche. Wie könne man dann jemanden vorwerfen, welche Herkunft, welche Religion, welche Hautfarbe er habe? Pfarrerin Linhart betonte, dass sich im Christentum jede Fremdenfeindlichkeit verbiete. Die von Gott geschenkte Würde des Menschen gilt allen Menschen. Niklas Völkel gedachte der Opfer im Namen der Schülervertretung.
Das Zeichen für Vielfalt und Toleranz wird durch ein neu entstandenes Bild am Hoffnungsbaum besonders anschaulich. Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums haben unter Anleitung der Künstlerin Nora Jöckel und Ethiklehrerin Tatjana Selemba-Hohmann ein Bild der Vielfalt von Menschen gezeichnet. Die zwei Totenschädel sollen daran erinnern, dass wir Menschen sterblich sind und unsere Lebenszeit bewusst gestalten sollen. Entsprechend dem Slogan „Your silence won‘t protect you“, werden die Stimmen für Mitmenschlichkeit an den KSH laut.
Bildunterschrift: Die kreativen Schülerinnen und Schüler der KSH mit der Künstlerin Nora Jöckel (5. von rechts), Schulpfarrerin Ivona Linhart (links) und Schulleiterin Garnet Becker (6. von links).