• Autor: Peter Koch
  • Thema: Blog
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Erasmus+ macht's möglich: Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe reisen nach Schweden

In einem spannenden Erasmus+ Mobilitätsprojektes reisten Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe (BG 12, Schwerpunkt Erziehungswissenschaft) im Oktober 2024 nach Linköping, Schweden. Diese besondere Studienreise, die vom 6. bis 12. Oktober stattfand, war der Gegenbesuch zu einer bereits im Vorjahr gestarteten Austauschpartnerschaft: Damals hatten schwedische Schüler des Jensen Gymnasiums die 11BGh unserer Schule besucht.

Während der Woche bot sich den Teilnehmern die Gelegenheit, tief in die schwedische Kultur einzutauchen, das Schulsystem zu erleben und sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Außerdem blieb genügend Zeit, neue Freundschaften zu knüpfen und gemeinsame Erlebnisse zu teilen.

Die Reise wurde von Tatjana Selemba-Hohmann initiiert und von Ayse Suffel sowie Ewa Hammerla begleitet. In den folgenden Blogbeiträgen teilt ein Schüler seine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen – von spannenden Unterrichtseinheiten bis hin zu unvergesslichen Freizeitaktivitäten.

Ein besonderer Austausch

6.10. – Anreise, Burger und Bowlen
Früh morgens um 5:00 Uhr trafen wir uns am Frankfurter Flughafen. Noch verschlafen, aber voller Vorfreude, ging es pünktlich los. Nach einem zweistündigen Flug landeten wir in Stockholm und genossen bereits einen atemberaubenden Sonnenaufgang am Arlanda Airport. Drei Stunden später brachte uns ein Bus zu unserem Hotel in Linköping – das Warten hatte sich gelohnt!

Nach dem Einchecken stärkten wir uns mit einem Burger und vergnügten uns beim Bowlen. Einige wagten sich sogar an den mechanischen Bullen im Restaurant und lieferten eine unterhaltsame Show Rodeo Show. Müde vom langen Reisetag fielen wir früh ins Bett – bereit für die Abenteuer der kommenden Woche.

7.10. – Erste Eindrücke: Schule, Dom und Stadtführung
Unser Tag begann mit einem herzlichen Willkommen im Jensen Gymnasium. Zwei schwedische Lehrer stellten uns ihre Schule vor und wir erhielten unseren Wochenplan. Der erste Unterricht fand in gemischten Gruppen statt, in denen wir uns intensiv mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzten. Spannend war, dass schwedische Schülerinnen und Schüler kostenlos Schulmaterialien und sogar Laptops zur Verfügung gestellt bekommen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen erkundeten wir die beeindruckende „Linköping Cathedral“. Sie ist 800 Jahre alt und der Dom der Stadt. Der Pastor führte uns und zeigte uns auch ein sehr großes, für ihn besonderes Gemälde, das anders, als auf den meisten anderen Gemälden einen “skandinavischen” blonden Jesus zeigt. Wir mussten an die Ergebnisse unseres KI-Workshops denken – wo Repräsentation in Bildern eine Rolle spielte. Nach der Domführung ging es auf eine Stadtführung, bevor wir den Tag in kleinen Gruppen individuell ausklingen ließen.

8.–10.10. – Unterricht und Aktivitäten
Die folgenden Tage verbrachten wir vormittags im Unterricht. In vielen unterschiedlichen Klassen und Fächern, die für uns in Englisch unterrichtet wurden, erlebten wir spannende Unterschiede: Schwedische Lehrerinnen und Lehrer werden geduzt und oft mit Spitznamen angesprochen. Besonders beeindruckte uns die offene und freundliche Atmosphäre zwischen Lehrenden und Schülern. Besonders beeindruckt waren wir von der Freundlichkeit und Offenheit, die sie uns entgegenbrachten.

Nachmittags standen abwechslungsreiche Aktivitäten auf dem Programm.

Dienstag: Nach dem Essen besuchte unsere Klasse mit dem Bus ein wunderschönes Naturschutzgebiet. Das „Tinnerö Eklandsskap“ erwartete uns jedoch leider regnerisch. Wir sind zu Fuß mit einer Führerin los, die uns erklärte, welche Bemühungen in Linköping unternommen werden, um die Biodiversität in Linköping zu fördern. Das Gebiet ist Nordwesteuropas größter Park mit alten Eichen. Es gibt auch 2000 Jahre alte Gräberfelder, die aus der Eisenzeit sind und zudem beheimatet der Park rund 100 verschiedene Vogelarten.

Mittwoch: Am Nachmittag besuchten wir, wieder mit dem Bus, die riesige Universität von Linköping. Sie gehört zu den 2% der besten Universitäten weltweit und genießt somit ein hohes Ansehen. Dort angekommen bekamen wir eine kleine Führung von einer Angestellten der Universität durch das sehr moderne Gebäude und wir besuchten einige Stationen des “Walk the Talk”, die uns aufzeigten, was sie Universität alles tut, um dem Nachhaltigkeitsgedanken gerecht zu werden. Anschließend erzählte sie uns, dass die Universität drei Campusse und enorm viele Studiengänge hat und eine der größten Universitäten Schwedens ist. An dem Abend hat uns eine Gruppe der schwedischen Schüler auf ihre Party eingeladen. Wir haben viel getanzt und viel gelacht. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war das Eis gebrochen. Die Party wurde extra für uns veranstaltet – ein weiteres Zeichen für die Gastfreundschaft der Schweden.

Donnerstag: Schon der letzte Tag in Linköping – Am Donnerstagnachmittag lernten wir Linköpings moderne Stadtviertel kennen und hatten wir bis auf ein letztes Abendessen in einem leckerem Restaurant kein weiteres Programm. An diesem Essen nahmen die schwedischen Lehrer und unsere gesamte Gruppe teil. Nach dem Abendessen sind einige schwedische Mitschüler, mit denen wir uns in den Vortagen angefreundet hatten, noch in unser Hotel gekommen. Es wurde viel gespielt und gelacht. So konnten wir den letzten Abend in Linköping auch miteinander verbringen und uns teilweise verabschieden.

11.10. – Stockholm: Vasa Museum und Karaoke
Als wir aufstanden, beeilte sich jeder noch zum Frühstück zu kommen, da drei Stunden Busfahrt nach Stockholm vor uns lagen und das Frühstück im Hotel super lecker war. Einige waren schon voller Vorfreude auf Stockholm, andere waren traurig Linköping zu verlassen Den Bus bekamen wir noch gerade so. In Stockholm angekommen, checkten wir erstmal in unser Hotel ein. Nach einer Pause ging es für uns ins Vasa Museum, dem meist besuchten Museum Skandinaviens. Hier wird die Vasa ausgestellt. Ein riesiges altes Kriegsschiff aus dem Jahre 1628, das, wie die Titantic auf seiner ersten Fahrt sank. Das Schiff ist nahezu perfekt erhalten.

Abends sorgte eine Karaoke-Ecke in unserem Hotel für jede Menge Spaß und Unterhaltung.

12.10. – Altstadt und Rückflug
Nach dem Frühstück hatten wir noch Gelegenheit die Altstadt von Stockholm zu entdecken, bevor wir gegen Mittag zum Flughafen fuhren. Der Flug nach Frankfurt ging am Nachmittag. Eine sehr besondere Woche liegt hinter uns. Wir sind alle näher zusammengerückt, haben schwedische Gastfreundschaft erfahren und die Kultur besser kennengelernt, interessante Dinge gesehen und viel Englisch gesprochen, weswegen wir zumindest im Englischunterricht nichts verpasst haben. Danke Erasmus+ – für eine unvergessliche Reise voller Lernen, Kultur und Gemeinschaft!